Titanic (1943)

Dieser von den Nazis produzierte Film schaffte Mythen, vor allen Dingen in Deutschland, die sich teilweise bis heute bei der älteren Bevölkerung gehalten haben, wie z.B. die Behauptung, dass die TITANIC aus Rekordsucht im Kampf um das sogenannte "Blaue Band" in ihr Verderben gefahren sei. Es ist erwiesen, dass die TITANIC niemals diesen von der Mauretania gehaltenen Rekord hätte erreichen können, da sie nicht dafür konzipiert worden war. Ferner war auch die White Star Line nicht vom Konkurs bedroht und hat deswegen auch nicht die Geschwindigkeit erhöht um den Aktienkurs nach oben zu treiben.

 

Der eigentliche Regisseur des Filmes, Herbert Selpin, wurde noch während der Dreharbeiten wegen negativer Äußerungen über die Wehrmacht verhaftet und "laut Ministerium" am 1.August 1942 tot in seiner Zelle aufgefunden. Ob es Selbstmord oder Mord war, blieb ungeklärt.

 

Als der Film 1943 fertiggestellt war, hatte sich die Kriegslage so ungünstig für das Deutsche Reich entwickelt, dass Propagandaminister Joseph Goebbels defätistische Auswirkungen für Deutschland befürchtete und den Film nicht für deutsche Kinos freigab. Nur im von Deutschland besetzten Ausland wurde der Film gezeigt, da ein Schiffsuntergang von deutschen Filmzuschauern nur allzu leicht mit dem Untergang des Deutschen Reiches hätte assoziiert werden können.

 

Die Szenen im Film, die in der Nacht des Untergangs spielen und das Bootsdeck der TITANIC zeigen, entstanden an Bord der Cap Arcona, einem deutschen Schiff, das im Jahre 1945 von alliierten Bombern in der Bucht von Lübeck getroffen wurde, wobei mehrere tausend deportierte KZ-Häftlinge ums Leben kamen.

 

Regie: Walter Klingler, Herbert Selpin

Länge: 85 Minuten

Besetzung: Sybille Schmitz, Hans Nielsen, Ernst Fritz Fürbringer, Karl Schönböck